16
Wenn ich gedacht hatte, dass mein Tag ein Albtraum war, dann nur deshalb, weil ich noch nie das Innere von Dominics Wohnwagen gesehen hatte.
„Grundgütiger, das ist ja wie eine wirklich üble Parodie auf das Set von Tanz der Vampire“, murmelte ich, als ich um eine große Stehlampe mit einem Lampenschirm aus flatternden Metallfledermäusen herumging. Dominic hatte alle Fenster verdunkelt und das hieß, dass das einzige Licht von den seltsamen Lampen ausging, die er überall im Wohnwagen verteilt hatte.
„Also ich finde es auf eine gruselige Art faszinierend, man muss einfach hingucken. Ungefähr so wie bei einem schlimmen Autounfall“, antwortete Roxy.
Ich betrachtete ein Gemälde, das an einer der Trennwände hing. Es sah aus wie eines dieser Gothic-Cover aus den Sechzigern, wo eine Frau in einem durchsichtigen Nachthemd aus einem düsteren, alten Herrenhaus flieht. Nur dass die Frau auf diesem Bild nackt war und von einem irgendwie ziemlich verweichlicht aussehenden Vampir in voller Bela-Lugosi-Montur verfolgt wurde.
„Wie ich sehe, bewunderst du gerade mein Gemälde.“ Dominic erschien neben mir und neigte den Kopf zur Seite, wie um ein Kunstwerk zu bewundern. Ich fragte mich nur, welches Kunstwerk er dabei im Sinn haben mochte. „Ich habe es selbstverständlich selbst gemalt.“
„Ach wirklich?“ Ich rief mir ins Gedächtnis zurück, dass ich schließlich etwas von ihm wollte und es darum wohl keine so gute Idee war, mich zu erkundigen, wie viele Malen-nach-Zahlen-Bilder er denn noch fabriziert hätte. „Das ist wirklich ... einzigartig.“
„Ja.“ Er entblößte seine Fangzähne, um mir zuzulächeln.
„Ahm ... du hast da ein Stück...“ ich zeigte auf seine Schneidezähne.
Dominic wirkte einen Augenblick lang regelrecht menschlich, als ein Ausdruck der Verlegenheit sein Gesicht überflog. Er stürzte in sein Schlafzimmer.
„Vampire essen keinen Broccoli“, murmelte Roxy, bevor sie ihre Aufmerksamkeit etwas widmete, das wie ein kleiner Altar aus billigen schwarzen und roten Kerzen aussah.
„Sieht so aus, als ob er bei Vampyrs'R'Us eingekauft hat“, flüsterte ich.
Sie kicherte. In diesem Augenblick erschien Dominic mit einem essensrestefreien, anzüglichen Grinsen. „Mon ange, wenn du dich einfach dorthin setzt, und Roxye hierher, und ich da, ja! Jetzt sitzen wir alle gemütlich, eh?“
„Aber sicher doch“, sagte ich zu seinem Ohrläppchen, das sich schätzungsweise drei Zentimeter von meinem Mund entfernt befand.
„Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als an jemand anders zu kleben wie ein Senfpflaster oder so was in der Art.“ Ich verstummte und atmete vorsichtig ein, nur um dann von ihm zurückzuprallen, jedenfalls so weit das möglich war angesichts der Tatsache, wie er mich eingequetscht hatte. Meine Augen füllten sich mit Tränen bei meinem Bemühen, nicht zu niesen.
„Was um alles in der Welt ist denn das?“
Ein Muskel in seinem Augenlid zuckte. „Für dich trage ich Marcheur du Nuit. Ich habe es selbst kreiert und denke darüber nach, es auch auf den Markt zu bringen. Es ist überaus wohlriechend, nicht wahr?“
„Mir kommt da eher das Wort potent in den Sinn“, murmelte ich und rieb mir die Nase. „Also, wenn du nichts dagegen hast, Dominic, ich habe heute wirklich noch eine Menge zu tun, und ich weiß, dass du auch sehr beschäftigt sein musst, um dich auf das Festival vorzubereiten und so. Ich wäre dir also sehr dankbar, wenn wir jetzt gleich mit der Unterhaltung beginnen könnten, die Roxy erwähnt hat.“
„Mon ange weint vor Freude?“, erkundigte er sich und zog mit der Fingerspitze die Spur einer Träne auf meiner Wange nach. Ich riss meinen Kopf zurück.
„Nein, ich bin bloß allergisch gegen Parfüms und Eau de Cologne. Das bringt meine ... meine ...“, ich drehte meinen Kopf zur Seite und nieste in meine Schulter, „... Nase zum Jucken. Entschuldigung. Ich hoffe, deine Hand hat nichts abbekommen.“
Er zog seinen Arm zurück, den er um meine Schulter gelegt hatte, und wischte heimlich den Schnodder von seiner Hand, während ich mir ganz dezent die Nase mit dem Papiertaschentuch putzte, das Roxy mir in die Hand gedrückt hatte.
„Also, kommen wir mal zu Raphael ... „
„Mon ange, ma belle, immer bist du in solcher Eile! Ich habe so wenig Zeit mit dir, können wir da nicht diesen kurzen Moment auskosten?“
Ich blickte ihm geradewegs in die Augen, zog die Nase hoch und wischte mir noch ein paar Tränen vom Gesicht. „Nein.“ Ich klang, als ob ich mir ein paar Socken in die Nase gestopft hätte. „Können wir nicht. Raphael?“
Er stieß ein dramatisches, aufgesetztes Seufzen aus und tippte sich ungefähr eine Minute lang gedankenverloren mit seinen langen Fingern gegen das Kinn, während ich dreimal nieste.
„Es tut mir leid“, sagte ich und winkte Roxy zu. Sie stand auf und wechselte mit mir den Platz. „Nichts für ungut, Dominic, aber wenn ich noch länger neben dir sitze, niese ich mir glatt die Augen aus.“
„Das ist nicht übertrieben.“ Roxy rümpfte die Nase, als sie von der Wolke seines moschusartigen Parfüms erfasst wurde. „Sie hat einmal vierzehnmal hintereinander geniest. Dabei hat sie sich in die Hose gemacht.“
„Roxy!“
„Sie war damals zehn“, fügte Roxy hinzu, als ob das die Sache besser machte.
„Also, zum vierten Mal, wenn wir uns jetzt unserem Thema zuwenden könnten, nämlich Raphaels Geschichte ...“ Ich zog eine Augenbraue hoch.
Er wirkte verschnupft.
„Und wenn ich dir diesen großen Gefallen tue, den du von mir verlangst, mon ange, welche Gegenleistung wirst du dann für mich erbringen?“
Ich blickte zu Roxy. Sie starrte gerade völlig entsetzt auf das Gemälde. „Roxy sagte, du brauchst heute Abend Hilfe mit den Runen. Ich würde dir gerne noch einmal dabei aushelfen.“
„Deine Hilfe wäre mir wirklich überaus willkommen.“ Er nickte mit verschleiertem Blick. Allerdings nicht so verschleiert, dass ich nicht das berechnende Leuchten in seinen Augen wahrgenommen hätte. Wenn ich nur ein bisschen mehr Geld zur Verfügung gehabt hätte, hätte ich glatt versucht, ihm die Informationen mit einer kleinen Bestechung zu entlocken. Ich war ziemlich sicher, dass finanzieller Gewinn ein bedeutend größerer Anreiz für ihn wäre als meine fragwürdigen Reize.
„Aber du bittest mich um eine sehr persönliche Sache. Du möchtest, dass ich Raphael hintergehe.“
Ich runzelte die Stirn. Es gefiel mir ganz und gar nicht, meine eigenen Gefühle in Worte gefasst zu hören, vor allem nicht, wenn diese Worte aus einem Mund voller falscher Fangzähne kamen. Ich fragte mich müßig, was Christian eigentlich mit seinen Fangzähnen tat, wenn sie gerade nicht in Gebrauch waren.
„So ein persönliches Opfer erfordert eine bedeutend intimere Geste, denkst du nicht?“
Bei diesen Worten verging mir jeglicher Gedanke an zusammenklappbare Eckzähne. Ich warf Dominic einen wütenden Blick zu. „Kein Sex.“
„Mon ange“, sagte er mit einer zierlichen Geste seiner Hände, „mit deinen überaus stürmischen Beteuerungen versetzt du mein Blut in Wallung. Aber nein, ich habe nicht den danse sur le coucher im Sinn.“
Roxy prustete los.
„Gut, weil das nämlich auf gar keinen Fall passieren wird. Was genau willst du von mir, abgesehen davon, dass ich heute Abend noch mal aus den Runen lese?“
Er lächelte und das berechnende Leuchten in seinen Augen wurde stärker. Er legte die Fingerspitzen aneinander und sah mich über seine Hände hinweg schmollend an. „Heute Abend ist, wie du bereits erwähntest, das Festival des Abends vor Allerheiligen. Zur Feier dieser Nacht, die allen heilig ist, die in der Dunkelheit leben, wird die Punkva-Höhle für alle Besucher des Festivals geöffnet sein.“
„Das klingt nach einer guten Idee“, gab ich zu. Ich fragte mich nur, wo der Haken war. Vielleicht wollte er, dass ich Eintrittskarten verkaufte oder auf dem Festival aushalf.
„Wir waren vor ein paar Tagen dort“, warf Roxy ein. „Es war ein bisschen feucht da und hat gemüffelt, aber sonst ganz lustig. Obwohl Joy am Ende ihr Mittagessen ausgekotzt hat.“
Normalerweise hätte ich sie zurechtgewiesen, aber ich dachte, je unattraktiver das Bild ist, das Dominic von mir hat, umso besser. „Ich werde leicht seekrank“, fügte ich erklärend hinzu.
Er wirkte vorübergehend leicht befremdet; doch dann trat erneut dieses selbstgefällige Lächeln auf sein Gesicht. „Mit mir wirst du nicht am mal de mer leiden, mon ange. Ich werde darauf achten, dass du während unserer Bootsfahrt mit anderen Dingen beschäftigt bist.“
„Unserer Bootsfahrt?“, wiederholte ich misstrauisch.
„Du willst die Höhle mit mir zusammen besichtigen? Das ist alles?“
„Das ist alles“, sagte er und breitete die Arme in einer Geste der Harmlosigkeit aus.
Ich bemühte mich, irgendetwas Anstößiges an seinem Wunsch zu entdecken, aber es gelang mir nicht. Also gab ich so würdevoll wie möglich nach.
„In Ordnung. Ich werde also heute Abend die Runen deuten und zusammen mit dir eine Bootsfahrt durch die Punkva-Höhle machen, aber das ist alles. Dann sind wir quitt, okay?“
Er lächelte und führte die Finger an seine Lippen.
Roxy warf einen Blick auf ihre Uhr. „Na Gott sei Dank haben wir den Verhandlungsteil endlich hinter uns. Jetzt kannst du uns Raphaels schmutziges kleines Geheimnis verraten und wir machen uns wieder auf den Weg.“
Ich sah zu Dominic. Er lehnte sich zurück und spielte mit den Rüschen an seinem Hemd. „Ich fürchte, da gibt es nicht viel zu verraten. Ich habe Raphael in Marseille eingestellt, wo er gerade aus dem Gefängnis entlassen worden war, weil er eine Prostituierte vergewaltigt und getötet hatte.“
Meine Kinnlade knallte auf meine Knie. „Er hat was?“
Dominic schürzte die Lippen und schnalzte mit der Zunge. „Es ist wahr. Er hat einem Straßenmädchen Gewalt angetan und sie dabei hier“, er zeigte vage auf seinen Unterleib, „verletzt. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht und ist später gestorben.“
Roxy starrte mich an, in ihren Augen spiegelte sich blankes Entsetzen. Ich blinzelte und sah zurück zu Dominic. „Raphael? Mein Raphael? Das glaube ich nicht.“
„Glaube es ruhig, mon ange.“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Nicht er. Ich kenne ihn. Er würde einer Frau niemals Gewalt antun. Das muss ein Missverständnis sein. Er wurde ganz bestimmt zu Unrecht verurteilt.“
„Ich habe seine Papiere selbst gesehen, Joie. Jetzt begreifst du sicherlich, warum ich dich vor ihm beschützen wollte. Der Mann, den du dir als deinen Geliebten ausgesucht hast, ist ein Verbrecher. Ihm sind die Frauen, die er sich für seine abartigen Neigungen sucht, vollkommen gleichgültig. Da er im Gefängnis wiederholt Anschläge auf sein Leben überstanden hat, wusste ich, dass er sowohl Brutalität als auch Rücksichtslosigkeit besitzt, beides Eigenschaften, die ihm dabei helfen könnten, andere zu beschützen. Deshalb habe ich ihn eingestellt, um sich um unsere Security zu kümmern. Die Polizei hat mich mit ihren Anschuldigungen dazu gezwungen. Sie kamen zu uns und sagten: ,Sie sind hier, hier und hier gewesen, und ganz in der Nähe sind Frauen ermordet worden, also müssen wir Sie verhaften.' Pah! Sie haben nichts gefunden, was uns mit diesen tragischen Todesfällen in Verbindung bringt. Sie wirbeln viel Staub auf, aber ich habe wasserdichte Alibis und sie müssen ohne mich wieder gehen.“
Er lehnte sich zurück und sah schrecklich selbstgefällig aus.
„Willst du damit etwa sagen, dass die Polizei dich verdächtigt hat, du hättest jemanden ermordet?“ Roxy rückte ein Stück von ihm ab.
„Man nannte sie die Vampirmorde, nicht wahr? Und ich“, sagte er mit einer affektierten kleinen Geste, „bin le grand Vampyr. Daraus folgt, dass sie mich verdächtigen mussten.“
Es klang so, als sei er darauf auch noch stolz.
„Ich wusste nicht, dass sie ernsthafte Ermittlungen über jemanden vom Gothic-Markt angestellt haben“, sagte ich langsam. Ich betrachtete seine spitzen Schuhe, während ich in Gedanken noch einmal die Tatsachen durchging. Ob die Polizei wohl grundsätzlich alle Angestellten unter die Lupe nahm oder einen ganz speziellen Mann mit bernsteinfarbenen Augen und einer einschlägigen Vorstrafe im Besonderen?
„Arielle hat uns etwas von einer toten Frau erzählt, aber sie sagte, die Polizei in Heidelberg ...“
Mir blieben die Worte im Hals stecken und Gänsehaut überzog meinen Körper. Raphael hatte doch zu Inspektor Bartos gesagt, er solle sich mit der Polizei in Heidelberg in Verbindung setzen, um zu beweisen, dass er unschuldig sei. Oh Gott! Wenn die Polizei ihn schon früher im Visier hatte, dann war es ja kein Wunder, wenn er auf Bartos' Liste von Verdächtigen stand.
„Diese Schweine! Sie haben uns eine ganze Woche lang aufgehalten. Wir haben große Einnahmen in Prag wegen ihnen verloren. Aber der Fall ist abgeschlossen. Sie haben keinerlei Verbindung zwischen uns und dieser Frau gefunden.“
„Und jetzt ist Tanya tot“, sagte Roxy nachdenklich; ihr Blick ruhte auf Dominic.
„Ja.“ Dieser Gedanke schien ihn zu ernüchtern. „Sie war nicht die liebenswerteste unter den Frauen, aber sie hat den Tod nicht verdient.“
Er erhielt von mir die volle Schleimerpunktzahl dafür, dass er tatsächlich etwas zeigte, das wie wahre Trauer um Tanya aussah. „Ich hatte gestern keine Gelegenheit dazu, Dominic, aber ich möchte, dass du weißt, dass es mir wegen Tanya sehr leidtut. Ich weiß, dass ihr euch nahe gestanden habt. Das muss alles wirklich schwierig für dich sein. Hast du denn eine Ahnung, wer ihr den Tod gewünscht haben könnte?“
Für den Bruchteil einer Sekunde kam der wahre Dominic zum Vorschein. Er sah aus, als ob er sich gleich übergeben müsste, und seine Augen füllten sich mit Grauen. Doch dann setzte er wieder seine Maske auf und schlüpfte zurück in seine aalglatte Rolle.
„Nein. Das ist alles so verwirrend für mich. Sie war wütend, sicher, aber nicht so wütend, dass sie etwas Dummes machen würde.“
Ich behielt jeglichen Kommentar diesbezüglich für mich. Roxy stellte Dominic noch ein paar Fragen über die Morde an den anderen Frauen, aber er hatte zu diesem Thema nichts Neues hinzuzufügen, genauso wenig wie zu seinen Warnungen vor Raphael.
Ich ertrug sein Gerede noch ein paar Minuten lang, dann dankte ich ihm für seine Hilfe und versprach ihm, kurz nach der Eröffnung des Festivals dort zu erscheinen und meine Pflichten am Runenstand zu übernehmen.
„Er tut mir fast leid“, sagte Roxy ein paar Minuten später. Wir standen vor dem Wohnwagen und atmeten tief die frische Luft ein. Die Leute vom Gothic-Markt, die zum größten Teil ziemlich müde und angespannt wirkten, nachdem ihr Schlaf so rüde unterbrochen worden war, begannen gerade damit, die Zelte und Buden abzubauen. Einige würden gleich verstaut werden, andere kämen bei dem Festival auf dem Gelände des Drahaner Schlosses erneut zum Einsatz.
„Ich glaube, ich sehe mal nach Arielle“, sagte Roxy, die Paal und einen anderen Mann beobachtete, die bei einem Wasserhahn standen. „Ich nehme an, du wirst dir deinen Knacki vorknöpfen?“
„Ich glaube nicht ein einziges Wort von dem, was Dominic über Raphael gesagt hat. Ich kenne ihn vielleicht noch nicht lange, Roxy, aber ich kenne ihn. Er ist sanft und liebevoll und würde eine Frau nie im Leben vergewaltigen, vor allem nicht mit solcher Brutalität, dass sie innere Verletzungen davonträgt. Er ist vielleicht so stark wie ein Ochse, aber er ist kein Monster! Nein, das muss ein Irrtum sein. Raphael hat mir erzählt, dass er eines Verbrechens beschuldigt wurde, das er nicht begangen hat, und ich glaube ihm das.“
„Braves Mädchen“, sagte sie und klopfte mir auf die Schulter. „Ich hab's gleich gewusst, dass du ihm nicht allzu lange böse sein kannst. Nicht bei diesem Tattoo. Nicht zu vergessen, sein riesiger ...“
„Oh, ich bin immer noch stinksauer auf ihn“, unterbrach ich sie. „Er wird mir einiges erklären müssen. Aber das heißt nicht, dass ich ihn eines Mordes oder einer Vergewaltigung für fähig halte. Ich schätze, da Christian sowieso noch ausfällt, bis es dunkel wird, werde ich mal das ein oder andere Wörtchen mit Raphael wechseln.“
Ein Lächeln glänzte in ihren Augen. „Das ein oder andere Wörtchen, wie? Okay, ich seh dich dann in, äh, sagen wir drei Stunden? Ist das genug Zeit für eure kleine Unterhaltung?“
„Du brauchst wirklich unbedingt einen Mann, Roxy. Du bist ja regelrecht von Sex besessen. Besessen! Das ist ein Anzeichen für Geisteskrankheit, wirklich. Such dir Hilfe. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich mache mich auf den Weg, um Raphael mit einem schönen großen Knüppel gehörig eins hinter die Löffel zu geben. Wenn ich nur daran denke, dass er nicht mehr Vertrauen zu mir gehabt hat!“
Ich schnaubte empört durch die Nase, stolzierte davon und Roxy blieb allein zurück - sie prustete und bog sich vor Lachen. Ich fand, es sei unter meiner Würde, mich zu erkundigen, was ich denn nun schon wieder so Spaßiges gesagt hatte. Ich musste mich um einen Mann kümmern. Die Tatsache, dass sich meine Innereien allein schon bei dem Gedanken daran, mich um ihn zu kümmern, verflüssigten, tat nichts zur Sache. Ich musste etwas beweisen. Ich war vertrauenswürdig, ich war die perfekte Frau für ihn und es wurde langsam Zeit, dass er das begriff.
Was sein Geheimnis betraf ... also für mich stand fest, dass es nicht das war, was Dominic glaubte, genauso wie feststand, dass die Polizei Raphael für nicht ganz unschuldig hielt.
Ich wollte gerade an die Tür seines Wohnwagens klopfen, als ich mich an das erinnerte, was Roxy über Vertrauen gesagt hatte - dass es Zeit brauchte, um zu wachsen. Wenn ich ihm jetzt sagte, was ich herausgefunden hatte, wäre er gezwungen, mir zu vertrauen. Aber wollte ich erzwungenes Vertrauen?
Nein, das wollte ich nicht. Das war einfach nicht gut genug. Darum durfte er vorerst nicht erfahren, dass ich wusste, was er Dominic erzählt hatte. Ich kaute an meiner Unterlippe, während ich darüber nachgrübelte, was ich ihm sagen sollte. Meine letzten Worte hatten so etwas schrecklich Endgültiges an sich gehabt. Vielleicht wäre ja eine Entschuldigung für den Anfang gar nicht schlecht. Wenn ich zugab, dass ich im Unrecht war, würde er vielleicht dasselbe tun, mir sein Herz ausschütten und erzählen, was nun tatsächlich in seiner Vergangenheit passiert war.
Die Tür öffnete sich, ohne dass ich sie berührt hätte.
„Schreibst du gerade irgendwelche unanständigen Sachen an meine Tür oder bringst du es nur nicht übers Herz anzuklopfen?“
„Oh, wie witzig, Mr Haha. Ich war zufällig in der Gegend und da dachte ich, es wäre nur höflich, mal Guten Tag zu sagen.“ In Gedanken gab ich mir eine Ohrfeige für den grauenhaften Unsinn, der da aus meinem Mund quoll. Wie kam ich denn auf so was? Ich klang nicht nur wie der letzte Arsch, sondern auch noch total kleinkariert.
„Hallo“, sagte er, ohne den Durchgang freizugeben.
Eigentlich wollte ich ihm einen finsteren Blick zuwerfen, weil er mich nicht hereinbat, doch dann sah ich seine Augen, die vor Erschöpfung matt und trübe waren.
„Außerdem bin ich gekommen, um dich um Verzeihung zu bitten.“ Ich konnte einfach nicht anders, ich musste mit meiner Hand über seine Schläfe streichen. „Du siehst fix und fertig aus.“
„Das bin ich auch“, antwortete er. Er packte meine Hand, zog mich die drei Stufen hinauf und schlug die Tür hinter sich zu. Im Gegensatz zu Dominics Wohnwagen des Grauens war Raphaels Wohnwagen von Sonnenlicht erfüllt ... und von ihm.
„Ich hab einen furchtbaren Tag hinter mir. Zuerst hat mich die Frau, die mich vor lauter Verlangen noch in den Wahnsinn treibt, verlassen, dann weigerte sich die Polizei, auf mich zu hören, und schließlich hat mir mein Arbeitgeber mitgeteilt, dass meine Dienste nicht länger benötigt werden.“
Ich machte einen Schritt auf ihn zu. Er stand im Gang, die Arme vor der Brust verschränkt, bereit zum Kampf. Eines der Dinge, die ich an Raphael am allermeisten schätzte, war, dass ich mich in der Gegenwart all seiner harten Männlichkeit so richtig weiblich fühlte. Ich ging noch einen Schritt weiter, bis ich nahe genug bei ihm stand, dass meine Brüste seine verschränkten Arme streiften.
„Dominic hat dich gefeuert? Warum sollte er das tun? Er braucht dich jetzt mehr als je zuvor.“
„Er hat mir erklärt, dass er mich angestellt hätte, um für Ruhe und Frieden auf dem Markt zu sorgen und seine Angestellten zu beschützen. Offensichtlich bin ich meinen Pflichten nicht nachgekommen.“ Es hörte sich so an, als ob er noch etwas hinzufügen wollte, es sich dann aber doch anders überlegte.
Ich lehnte mich leicht an ihn. Seine Augen erhellten sich und ich versuchte zu zählen, wie viele unterschiedliche Nuancen von Bernstein in ihnen sichtbar waren, doch es gelang mir nicht. „Das ergibt keinen Sinn. Du kannst unmöglich die ganze Zeit über für jeden Einzelnen verantwortlich sein.“
Einer seiner Mundwinkel verzog sich zu einem schiefen Grinsen. „Trotzdem bin ich nach dem Festival arbeitslos.“
„Oh.“ Ich schob mich noch näher an ihn heran, legte einen Arm um ihn und streichelte seinen Nacken.
„Das tut mir leid. Ich fürchte, was die Polizei angeht, kann ich dir auch nicht helfen. Aber der erste Punkt auf deiner Liste, diese Frau, von der du gesprochen hast ... Vielleicht kann ich dich dazu bringen, sie zu vergessen.“
„Nein“, sagte er und jetzt funkelten seine Augen.
Plötzlich schlossen sich seine Arme um mich und er zog mich eng an seinen harten Körper - und ich rede vom Körper in seiner Gesamtheit -, sein Mund nur einen Atemzug von meinem entfernt.
„Ich werde sie nie vergessen. Sie ist alles, was ich mir von einer Frau nur wünsche: klug, sexy und ganz und gar mein.“
„Ah“, sagte ich und gestattete mir selbst, mit meinen Lippen die seinen zu streifen, während ich sprach.
„Nun gut, da ich dir dabei nicht helfen kann, bleibt mir nichts anderes übrig, als dir zu empfehlen, dich ins Bett zu legen. Vielleicht sieht deine Zukunft nach einer kleinen Ruhepause ja schon wieder rosiger aus.“
„Bett“, knurrte er und rieb seine Hüften an meinen.
Jeder einzelne Knochen in meinem Körper verwandelte sich in Gelatine. Ich ließ mich einfach gegen ihn sinken. Er hob mich auf seine Arme, drehte sich um und trug mich in seinen winzigen Schlafraum.
„Also, wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen?“
„Du besitzt halt nicht meine Intelligenz. Ich bin einfach viel vernünftiger als du. Du bist erschöpft, also musst du dich ausruhen. Im Bett. Und zwar sehr, sehr lange.“
„Das ist vernünftig“, stimmte er mir zu. Seine Stimme war heiser vor Verlangen. Er stellte mich wieder auf die Beine und zog mir den Mantel und das Kleid aus, noch bevor ich dagegen protestieren konnte. Nicht dass ich das vorgehabt hätte, aber dass er mich so schnell entkleidet hatte, kam doch ein wenig überraschend. Ich stand in BH und Slip vor ihm.
„Sehr hübsch“, sagte er, als er meinen Spitzen-BH und das passende Höschen betrachtete. „Sehr nett. Sehr feminin. Und jetzt zieh das bitte aus.“
„Du zuerst“, sagte ich, verschränkte die Arme, wippte mit dem Fuß auf den Boden und bemühte mich, gelangweilt zu wirken. In Wahrheit war ich alles andere als gelangweilt, als er meiner Aufforderung Folge leistete, sich aus seinem Hemd schälte und seine himmlische Brust und seinen Bauch samt Tattoo entblößte. Beim Anblick seiner nackten Haut lief mir glatt das Wasser im Mund zusammen.
Er zog die Stiefel aus, wobei er mich nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Dann griff er an den Reißverschluss seiner Cordhose.
„Du gestattest“, sagte ich und ignorierte die Tatsache, dass meine Stimme so rau wie ein Reibeisen klang. Ich streifte mir meine Schuhe von den Füßen, legte meine Hände auf seinen Gürtel und öffnete ihn. „Ich liebe es, wie deine Augen glühen, wenn du mich ansiehst. Dann fühle ich mich, als ob mich das Feuer in dir umströmt.“
„Baby, du bist das Feuer in mir.“
Ich knöpfte seine Hose auf. „Ich liebe deinen Duft. Raphael. Du riechst, wie ein Mann riechen sollte - maskulin, hart, heiß ...“
Langsam zog ich seinen Reißverschluss herunter. Er atmete tief ein und hielt die Luft an, als meine Hand bedächtig über seinen langen, harten Penis strich.
Jetzt sprühten seine Augen förmlich Feuer.
„Und wie ich mich fühle, wenn du mich berührst.“
Ich schob meine Hände unter den Bund seines Slips und zog ihn zusammen mit der Hose über seine Hüften und Oberschenkel, bis er sie mit zwei gezielten Bewegungen ganz auszog und in eine Ecke schleuderte. Dann nahm ich ihn in meine Hände und gönnte mir eine kurze, tastende Erkundung.
„Ich verzehre mich nach dir, Raphael. Nur nach dir. Ich brauche deine Berührungen, um mich lebendig zu fühlen. Ich brauche dich.“
„Oh, Baby, was tust du mir an“, stöhnte er. An seinem Hals traten vor Anspannung deutlich sämtliche Sehnen hervor.
„Ich mach doch gar nichts“, behauptete ich mit einem schadenfrohen kleinen Lächeln, als ich mich vor ihm hinkniete. „Noch nicht.“
„Baby, ich glaube nicht, dass ich es ertrage, wenn du - oh Gott!“
Er schmeckte genauso, wie er roch: heiß, hart und männlich. Ich erinnerte mich an alles, was Dr. Ruth jemals darüber gesagt hatte, wie man einen Mann in den Wahnsinn treibt, und fügte noch ein paar eigene Ideen hinzu. Seine Hände lagen beide auf meinem Kopf und wiesen mir den Rhythmus, der ihn am meisten erregte; seine Hüften bewegten sich synchron zu meinen Bewegungen.
„Oh Gott, Baby, das ist so gut. Du fühlst dich so gut an.“
Ich begann sanft an ihm zu saugen und seine Stimme stieg glatt um eine Oktave.
„Du bringst mich noch um, wenn du so weitermachst.“
Ich hob den Kopf. „Soll ich lieber aufhören?“
„Bloß nicht!“, stieß er hervor und stöhnte auf, als ich meine Bemühungen verdoppelte.
„Ich kann nicht ... mehr lange ... oh ja, mach das noch mal ... aaaahhhh ... nicht mehr lange ... das gibt's doch gar nicht, dein Mund sollte verboten werden ... ich kann nicht mehr ... oh Gott. . nicht mehr. Joy, hör auf. Hör sofort auf ich wollte es eigentlich gar nicht.“
Ich hatte nie viel für Oralsex übrig gehabt, aber mit Raphael war es etwas anderes. Es erfüllte mich mit ungeheurem Vergnügen, ihm solche Lust zu bereiten. Als ich mit meiner Zunge noch einmal seine Eichel umkreiste, hörte ich ihn laut stöhnen.
„Baby, du musst jetzt aufhören.“
Ich legte meine Finger um seine Hoden, fuhr sanft mit den Fingernägeln über die samtige Haut, entlang dieser faszinierenden kleinen Vene, die dort verlief. Seine Hüften zuckten, als ich ihn noch ein letztes Mal mit meiner Zunge massierte.
„Joy,“ rief er mit Panik in der Stimme aus.
Ich blickte auf. „Was? Oh. Tut mir leid. Mir war nicht klar, dass du so kurz davor warst. Wahnsinn! Kein Wunder, dass du das Kondom zum Platzen gebracht hast. Das müssen doch bestimmt anderthalb Meter bis zu der Wand da drüben sein.“
„Frau“, knurrte er und zog mich auf die Füße, bis ich eng an seinen Körper gedrückt dastand. „Du bist noch mal mein Tod.“
Seine Hände fummelten an den Häkchen meines BHs herum.
„Kann schon sein, aber was für eine Art zu sterben!“
In seinem Lächeln schwang eine ganze Reihe unanständiger Versprechen mit, Versprechen, deren Erfüllung ich kaum erwarten konnte.
„Baby, du hast ja keine Ahnung.“
„Ach, wirklich?“, fragte ich. Ich gestattete ihm nun, mir meinen BH auszuziehen. Er stieß mich rücklings aufs Bett und warf sich anschließend auf mich, um mich zu küssen, bis ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist.
Ich musste innerlich lachen, als seine Zunge meine wie verrückt herumkommandierte, meine Zähne untersuchte, meinen Gaumen streichelte und sich überhaupt sehr anspruchsvoll aufführte. Und dann hörte es plötzlich auf, als sich Raphael von mir herunterrollte und die Schublade seines Nachtschranks aufzog.
„Diesmal bin ich wieder dran. Ich möchte es mal mit meiner Zunge versuchen. Roxy hat mir erzählt, sie hat mal gehört, dass es geht. Was haben wir denn da?“
Er drehte sich wieder zu mir herum, bis er neben mir auf der Seite lag, eine längliche Flasche in der Hand.
„Ich stehe auf Kirsch. Ich hoffe, du auch.“
„Oooh“, quietschte ich, zum Teil als Reaktion auf die Idee, mal etwas ganz anderes auszuprobieren, zum Teil wegen des Verlangens in seinen Augen.
„Ist das eine von diesen glitschigen Lotionen, von denen man ganz rutschig wird und die die Haut erhitzen, wenn man darauf pustet?“
„Ja.“ Er öffnete den Verschluss, während er sich schon vorbeugte, um meine Brust in den Mund zu nehmen. Ich quietschte erneut, als er ganz sachte mit den Zähnen an meiner Brustwarze zog, und stöhnte, als die kühle Flüssigkeit auf meinen Nippel traf und sich von dort aus über meine Brust ergoss. Wieder beugte er sich vor und leckte über meine andere Brust, während seine Finger das geschmeidige Öl verteilte. Die Kombination der Hitze seines Mundes und der Kühle der Lotion betäubte mein Gehirn vor Lust. Er zog Kreise über meine nach Kirschen duftende Brust, rieb meine Brustwarzen zärtlich zwischen seinen schlüpfrigen Fingern und ging dann unversehens wieder dazu über, heftig an meiner anderen Brust zu saugen.
Mein Rücken bäumte sich derartig hoch auf, dass ich fast vom Bett abgehoben hätte.
„Das gefällt dir wohl, was?“ Er lachte leise; seine Stimme war innig und sexy und rau vor Begehren.
Dann goss er ein wenig Lotion auf meine andere Brust, wechselte die Seiten und saugte den ganzen herrlichen Kirschgeschmack von der ersten Brust, wobei er Busen und Brustwarze mit langen, ausladenden Bewegungen ableckte.
„Raphael!“, kreischte ich und klammerte mich an seine Schultern, während er meine Brüste mit dem Feuer, das seine Hände und sein Mund entfachten, in Brand steckte. „Oh, bitte, Raphael, du musst damit aufhören. Meine Nippel explodieren gleich, und was soll ich dann machen? Ich glaube, Nippeltransplantationen gibt's noch gar nicht, oder? Oh ja, das ist so guuuut ... „
Er ließ etwas von dem Kirschzeug auf meinen Bauch tropfen; seine Finger verteilten die Flüssigkeit und zogen verschlungene Pfade, denen er anschließend mit dem Mund folgte. Während er damit beschäftigt war, an der Haut um meinen Bauchnabel herum zu knabbern, stahl sich seine Hand hinunter zu meinem Slip. Er massierte mich mit seinem Handballen und seine Finger drückten den Satin in meinen feuchten Spalt. Jedes Mal, wenn er mir über den Bauch leckte, streifte die kühle Seide seiner Locken über meine Haut, bis ich vor Entzücken die Augen verdrehte. Der Tanz seiner Finger über die zarten, empfindlichen Lippen zwischen meinen Beinen trieb mich zur Ekstase.
„Raphael!“, schrie ich.
Er lächelte tief über meinen Bauch gebeugt.
„Zieh meinen Slip aus!“
Er hob eine Augenbraue. „Forderungen? Höre ich da Forderungen?“
„Bitte!“, bettelte ich.
„Schon besser.“ Er lächelte und widmete sich der Stelle, wo mein Slip sich über meine Hüfte spannte.
„Ich nehme an, es gefällt dir nicht, wenn ich das hier mache.“
Er zog an meinem Höschen, bis es sich fest über meinen Unterleib spannte, während sein Finger mich in einem so atemberaubenden Tempo massierte, dass ich innerhalb von Sekunden nicht mehr denken konnte.Ich wimmerte. Das war alles, wozu ich noch fähig war. Ich war nicht mehr in der Lage, ganze Worte von mir zu geben - Worte waren zu viel verlangt, wenn mein Körper Lust erlebte, die alles überstieg, was er je erfahren hatte.
„Baby, du musst mir einfach nur sagen, was du willst“, hörte ich seine Stimme locken. Seine Augen waren heiß und verheißungsvoll und angefüllt mit all den unglaublich schrecklichen Dingen, die er mit mir anzustellen gedachte.
Ich betete, dass er genug Zeit für jedes einzelne davon haben würde.
„Bitte“, schluchzte ich, mein Körper zuckte im Rhythmus seiner Finger. „Nur dich. Ich will einfach nur dich spüren.“
Er machte der Folter ein Ende, als er mir den Slip herunterzog, begann aber gleich darauf mit der nächsten, indem er meine Beine spreizte und dazwischen eine Orgie mit der Kirschlotion veranstaltete.
„Lieber Gott im Himmel!“, rief ich aus, als seine Zunge nun über mein erhitztes Fleisch tanzte. „Raphael! Bob! Bitte!“
„Für dich tue ich doch alles, Baby.“ Er legte meine Oberschenkel über seine Schultern und machte sich daran, mich in den siebten Himmel zu katapultieren.
Sein Mund versetzte mich in einen Strudel der Sinneseindrücke: Feuer, Seide, Lust, Liebe, Verlangen ... alles miteinander verwoben, während er mich immer weiter trieb, bis ich schließlich in einem Freudenfeuer der Ekstase explodierte. Meinen Schrei der Wonne fing er mit seinem Mund auf, während er sich so tief in mich versenkte, dass es unmöglich wurde zu unterscheiden, wo er aufhörte und ich begann. Er zog meine Hüften an sich, während er wieder und wieder mit schnellen, harten Stößen in mich eindrang, tief in meinen Schoß, bis zu meiner Seele. Mit jedem heißen Wort der Liebe, das er gegen meinen Hals stöhnte, brannte er sich in mein Herz, bis ich vor lauter Glück über unseren gemeinsamen Rausch glühte.
„Jedes Mal“, vertraute ich ihm später an, als ich mit meinen Fingern der langen, feuchten Biegung seines Rückens bis hin zu seinem wunderbaren Po folgte, „jedes Mal denke ich, es kann unmöglich noch schöner werden, und dann gibt es doch wieder eine Steigerung.“
Sein Kopf hob sich gerade so weit aus meiner Halsbeuge, dass er mir einen Kuss aufs Schlüsselbein drücken konnte.
„Du legst ganz schön hohe Maßstäbe fest“, beschwerte ich mich. „Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich da bei dir revanchieren soll, geschweige denn dich übertreffen. Alles, was du mit mir machst, ist so unglaublich schön. Hast du auch nur die leiseste Ahnung, was für eine Belastung das für mich ist, Perfektion anzustreben? Was, wenn ich versage? Was, wenn ich nie so gut werde wie du?“
„Du vergisst da etwas Wichtiges.“ Er stützte sich auf, sodass er mich kurz angrinsen konnte, bevor er seine Lippen auf meine drückte. „Übung macht den Meister. Du wirst einfach so lange üben müssen, bis du perfekt bist.“
Ich dachte ungefähr eine Sekunde über seinen Vorschlag nach, bevor ich mich einfach dem heißen Werben seines Mundes ergab.
„Meinetwegen.“